Im Rahmen des Reaktorsicherheitsmanagements kann der Betreiber bei einem Ereignis in einem Kraftwerk im Rahmen seiner Störfallanalyse eine sogenannte „Precursor“-Analyse durchführen.
Precursor-Analysen sind Wahrscheinlichkeitsstudien. Diese Analysen sind Hilfsmittel, mit denen der Betreiber bei Bedarf Verbesserungen am Sicherheitssystem eines Reaktors vornehmen kann.
Bei einem Ereignis in einem Reaktor kann der Betreiber, wenn die Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich waren, eine sogenannte „Precursor“-Analyse durchführen, wenn er dies für sinnvoll hält.
Dabei analysiert der Betreiber das potenzielle Risiko einer Beschädigung des Reaktorkerns nach diesem Ereignis, falls die Sicherheitsmaßnahmen nicht erfolgreich waren.
In Abhängigkeit von diesem Ergebnis werden die Ereignisse in drei Kategorien eingestuft:
- Nicht-Precursor-Ereignisse: Ereignisse, bei denen die bedingte Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze unter 0,000001 liegt.
- Precursor-Ereignisse: Ereignisse, bei denen die bedingte Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze zwischen 0,000001 und 0,0001 liegt.
- Wichtige Precursor-Ereignisse: Ereignisse, bei denen die bedingte Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze über 0,0001 liegt.
Wird ein Ereignis als „Precursor“ oder „Wichtiger Precursor“ definiert, werden eventuell zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit des Reaktors zu erhöhen.