Pascale Absil wird die neue Generaldirektorin der Bundesagentur für nukleare Kontrolle (AFCN). Der Ministerrat hat heute ihre Ernennung in einem Entwurf für ein königliches Dekret genehmigt. Sie tritt die Nachfolge von Frank Hardeman an, der die AFCN in den letzten sechs Jahren geleitet hat und dessen Amtszeit am 30. April endet. Das Auswahlverfahren wurde einem externen Personalberatungsunternehmen übertragen. Der Verwaltungsrat der Agentur traf dann einstimmig seine Wahl aus einer engen Liste möglicher Kandidaten. Die Innenministerin, die für die AFCN zuständig ist, bestätigte die Wahl von Pascale Absil und legte den Fall dem Ministerrat vor.
Die AFCN schützt die Bevölkerung, die Arbeitnehmer und die Umwelt vor den Risiken ionisierender Strahlung. Dies betrifft sowohl natürliche Radioaktivität als auch Strahlung, die durch den Menschen erzeugt wird, beispielsweise im medizinischen und nuklearen Bereich. Pascale Absil ist in diesem Bereich keine Unbekannte. Sie hat einen Abschluss als Bauingenieurin an der ULB (Université libre de Bruxelles) erlangt und sich dann auf angewandte Kernwissenschaften spezialisiert.
Nach ihrem Studium arbeitete sie in der pharmazeutischen Industrie. Anschließend trat sie ENGIE Electrabel bei, wo sie praktische Erfahrungen sammelte, indem sie eine Ausbildung zur Reaktorbetreiberin auf dem Gelände des Kernkraftwerks Doel absolvierte. Dort wurde sie Leiterin der Abteilung Chemie für die Kernreaktoren Doel 3 und Doel 4 und übernahm später Positionen als Vermögensverwalterin und Finanzcontrollerin in der Zentrale.
Im Jahr 2004 trat sie Laborelec bei, einem führenden Kompetenz- und Forschungszentrum auf dem Gebiet der elektrischen Energietechnologien. Dort bekleidete sie verschiedene Managementpositionen und leitete Teams von Experten, die für die Nuklearindustrie arbeiteten, insbesondere im Bereich Materialforschung, Alterung von Kernkraftwerken und langfristiger Betrieb (LTO) von Kernreaktoren.
Im Jahr 2012 wurde sie aufgrund ihrer Expertise und langjährigen Erfahrung im nuklearen Sektor zum Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für ionisierende Strahlung ernannt, einem beratenden Gremium der AFCN, das Anträge für neue nukleare Einrichtungen prüft und bei der Erneuerung von Genehmigungen für bestehende Einrichtungen konsultiert wird. Sie wurde ein geschätztes Mitglied dieses Gremiums, und ihr Mandat wurde mehrmals verlängert.
"Ich freue mich darauf, diese neue berufliche Herausforderung anzunehmen", sagt Pascale Absil. "Ich fühle mich geehrt durch dieses Vertrauensvotum. Ich kenne die AFCN seit Jahren und habe daher bereits den Professionalismus ihrer Mitarbeiter und ihre Begeisterung für ihre Arbeit erleben können. Mein Hauptziel ist es, meine Vision für die AFCN für die kommenden Jahre genauer zu definieren und die Organisation und meine neuen Kollegen besser kennenzulernen. Anschließend möchte ich diese Vision umsetzen und sie mit externen Interessengruppen teilen."
Der scheidende Direktor, Frank Hardeman, wünscht ihr bereits im Voraus viel Erfolg: "Wir erleben eine aufregende Zeit in unserem Bereich, und ich freue mich, die Leitung der AFCN an jemanden weiterzugeben, der die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen mit großer Begeisterung meistern wird. Ich danke allen Mitarbeitern der AFCN und externen Interessengruppen für das Vertrauen, das sie mir in den letzten sechs Jahren entgegengebracht haben. Es war mir eine Ehre, Direktor dieser Agentur zu sein."
Pascale Absil wird ihre Funktionen bei der AFCN ab dem 1. Mai 2024 antreten.