Welche Risiken gibt es?

Belgien verfügt über sechs kerntechnische Anlagen: die Kernkraftwerke in Doel und Tihange, das Kernforschungszentrum (SCK-CEN) und Belgoprocess in Mol-Dessel sowie das Landesinstitut für Radioelemente (IRE) in Fleurus und das Joint Research Centre in Geel. Zwei weitere Kernkraftwerke liegen weniger als 20 km von unserer Grenze entfernt in Borssele (Niederlande) und Chooz (Frankreich) und ein weiteres liegt in Gravelines (Frankreich), das etwa 30 km entfernt ist.

Die wichtigsten Kernkraftwerke in Belgien

Die Betreiber dieser kerntechnischen Anlagen sorgen unter ständiger Kontrolle der Behörden dafür, dass die mit dem Einsatz radioaktiver Stoffe verbundenen Risiken auf ein absolutes Mindestmaß reduziert werden.

Strenge Regeln, regelmäßige Inspektionen, ein umfangreiches und ständiges System zur kontinuierlichen Überwachung (TELERAD), müssen diese Risiken reduzieren. Trotz dieses Präventions- und Kontrollsystems kann es zu Unfällen kommen. Die Wahrscheinlichkeit schwerer Unfälle an einem Nuklearstandort ist zwar gering, aber nicht ausgeschlossen. In jeder Einrichtung, in der radioaktive Stoffe verwendet werden, oder während eines Transports kann es zu Unfällen kommen.

Gefahr der Freisetzung von Radioaktivität

Im Falle eines unvorhergesehenen nuklearen Ereignisses kann die Gefahr einer Freisetzung von Radioaktivität in die Luft, in Gewässer oder in den Boden bestehen. In einer solchen Notsituation könnte die Umwelt kontaminiert werden, und Sie könnten einer Dosis Radioaktivität ausgesetzt werden.

Wird radioaktives Material freigesetzt, besteht die Gefahr einer Verstrahlung oder Kontamination.

Die Risiken eines nuklearen Unfalls sind hauptsächlich langfristiger Art. Die Auswirkungen Strahlung auf den Organismus variieren in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis und der Dauer der Exposition, der Art der radioaktiven Partikel, denen der Organismus ausgesetzt ist, sowie seiner Strahlenempfindlichkeit.

Vorbereitung der Behörden 

Wie auf jedes andere Risiko bereiten sich auch die Behörden darauf vor, im Falle eines nuklearen Unfalls schnell und effizient zu reagieren. Aus diesem Grund hat die FANK in Zusammenarbeit mit anderen Behörden präventiv angemessene Verfahren und Notfallpläne entwickelt, um eine schnelle und effiziente Reaktion der beteiligten Akteure zu gewährleisten, wenn eine unerwartete Situation eintritt. Diese sollen sicherstellen, dass die Folgen des Unfalls begrenzt bleiben.

Nationale Informationskampagne

Im Jahr 2018 wurde im Rahmen der Anpassung des nuklearen und radiologischen Notfallplans eine nationale Informationskampagne durchgeführt, um die Bürgerinnen und Bürger für das nukleare Risiko zu sensibilisieren und ihnen aufzuzeigen, wie sie sich im Falle eines nuklearen Unfalls verhalten müssen. Es wurde eine Vorverteilung von Jodtabletten über Apotheken durchgeführt.

 

 

Last updated on: 12/09/2023